Raumland
12 mutige WanderInnen hatten sich am 08. Juni 2016 um 09:30 im Raumländer Reisegarten im Wittgensteiner Land getroffen um “Abseits des Schieferpfades” zu wandern. Der Schieferpfad war bereits vor einigen Jahren von uns erwandert worden, wir wählten daher diese Alternative.
Kurz wurde über das 1200 Jahre alte Dörfchen Raumland (ehemals Rumilingene), einem Stadtteil von Bad Berleburg informiert und schon wanderten wir über die Haltestelle Raumland der ehemaligen Bahnlinie Abzweig Hörre – Allendorf (Eder). Diese Bahnlinie wurde 1911 erbaut, bereits 1890 wurde jedoch die Bahnlinie Erndtebrück – Raumland-Markhausen erbaut. Erst im Jahre 1910 wurde die Verbindung Raumland-Markhausen – Berleburg vollendet. Dadurch erhielt das kleine Dörfchen Raumland einen Bahnhof (1890 Kopfbahnhof, ab 1910 Durchgangsbahnhof) und eine Haltestelle für Raumland-Ort. Die Bahnlinie nach Allendorf-Eder wurde 1981 stillgelegt und im folgendem Jahr auf NRW-Gebiet abgebaut und dient heute als Ederauenradweg. In Hessen führt er nun den Namen Eder-Radweg und endet bei der Einmündung der Eder in die Fulda bei Edermünde.
Nach kurzer Strecke verließen wir das ehemalige Bahngelände und folgten dem Waldweg durch den Heiligen Rain hinauf durch Fichten-, Buchen- und Lärchenwälder in die Feldmark oberhalb von Meckhausen, einem Ortsteil von Dotzlar und hatten dort eine tolle Aussicht zum hr-Fernsehsender Sackpfeife. In Meckhausen kreuzten wir die Landstraße 718 Bad Laasphe – Bad Berleburg und wanderten am Forsthaus Meckhausen durch den Bilzterbach hinauf zum Fredlar. Dort erkundeten wir die vergessene Straße (vor der Zeit als das Königreich Preußen Chausseen baute, verlief hier der Fernweg Berleburg nach Marburg, der oberhalb von Arfeld und Schwarzenau nach Battenberg und von dort weiter über Wetter nach Marburg führte).
Durchs Steinbachtal hinab ging es auf die Lenne (Die Bezeichnung “Lenneberg” hat seinen Ursprung im Germanischen. Früher bezeichnete man mit “Lenne” oder “Linne” einen Mischwald aus Kiefern und Ahorngewächsen, worunter man aber auch waldbedeckte Hänge bzw. Berge verstand) hinauf zur Ortschaft Berleburg. Wir wanderten oberhalb der Bebauung zur Bismarcksäule und rasteten mit schönen Blick auf das Schloß Berleburg. Nach der Stärkung gingen wir hinunter in die Stadt Bad Berleburg (Bismarckstr., Schützenstraße, Unterkreuzung der Bahnlinie Siegen – Bad Berleburg, Wiesenweg, Ludwigsburgstr., Poststr., Tiergartenstr.), an der Ludwigsburg vorbei, in den Schloßpark. Die Idylle Schloßpark wird von der Stadt als Kurpark mitbenutzt. Beim Verlassen des Parks begegnete uns S.D. Prinz Richard und Prinz Gustav. Kurz durch das Berlebachtal wanderten wir unterhalb der Reha-Kliniken Odeborn und Rothaar, oberhalb des Friedhofes zum Sengelsberg. Dort hatten wir wieder schöne Aussichten auf Bad Berleburg. Im weiteren Verlauf ergaben sich Aussichten auf Berghausen, Raumland-Markhausen, den Windrädern in Weidenhausen und der Radomkuppel in Erndtebrück, sowie zum Sender Ederkopf.
Bei dem Schulzentrum wechselten wir wieder auf Raumländer Gebiet, dem Hinterstöppel. Durch das Neubaugebiet und den Wald wanderten wir zum Vorderstöppel, dort hinunter zur B480, die wir, wie auch die Odeborn überquerten, die Rothaarbahn wieder unterkreuzten. Durch die Pfarrwiese, eines der 5 Ortsteile von Raumland, hinauf zum Naturschutzgebiet Hörre zum Tagesbruch, rasteten wir wieder um die Aussicht auf Raumland, die Bonifatiuskirche mit dem ältesten zusammengehörigen Geläut in NRW, Berghausen, sowie dem Fernmeldeturm Hohe Hessel bei Kirchhundem–Oberhundem zu genießen. Nach der Rast konnten wir noch Einblicke in die gegenüberliegenden Raumländer Steinbrüche erhaschen, bevor es die Hörre hinab zum Reisegarten, unserem Startpunkt ging.
Länge der Wanderung 14,7 Kilometer, 640 Höhenmeter und warmes trockenes Wetter.
(DK)